Chrissy/ November 4, 2019/ Aus dem Hundealltag, Trickdogging

Target heißt übersetzt „Ziel“ und Targettraining ist nichts anderes, als dem Hund ein Ziel zu geben, welches er berühren soll. Hierbei kann die Berührung mit den Pfoten, der Schnauze oder auch der Schulter erfolgen. Mit einem (optischen) Ziel kann man dem Hund das Lernen einzelner Tricks, oder Tricksabläufe einfacher machen.

Der Targetstab

So kann man verschiedene Objekte nutzen, die der Hund dann unterschiedlich berühren soll.

Einen Zettel soll er zB immer mit der Schnauze berühren oder eine Fliegenklatsche mit den Hinterpfoten und sich auf einen Bierdeckel hinstellen und so weiter. Diese Sachen dienen jetzt nur als Beispiel – im Grunde kann man alles mögliche nehmen.

Beim Kauf eines Clickers erhält man auch oft einen sogenannten Targetstab gratis dazu. In der Anleitung wird hier auch oft das „Anstubsen mit der Nase“ als erste Übung für das Targettraining aufgeführt. Die Übung ist relativ einfach und möchte ich hier auch gerne kurz vorstellen, da sie nicht nur für den Hund ein guter Einstieg ist, sondern auch für den Menschen 😉

Erste Übung Targettraining mit dem Targetstab

Nachdem ihr den Hund nun auf den Clicker konditioniert habt, könnt ihr euch, mit Clicker, (Super-)Leckerchen und Targetstab bewaffnet, zu eurem Hund setzen und ihm einfach mal den Targetstab zeigen. In der Regel ist der Hund schon so neugierig, dass er zumindest mal kurz den Stab anschauen sollte – wenn er das tut SOFORT mit dem Clicker klicken und belohnen! Wenn der Hund nun sogar seinen Kopf in die Richtung des Stabes reckt: SOFORT klicken und belohnen! Ihr werdet nun jedes Interesse des Hundes an den Stab mit einem Klick bestätigen und belohnen! In der Regel versteht der Hund nun sehr schnell, dass dieser Stab ein Klick bedeutet und so wird er mehr Interesse an dem Stab bekommen – er soll ihn aber bitte nicht auffressen, sondern wirklich nur mit der Nase berühren. Wenn er beginnt den Stab zB in den Mund nehmen zu wollen, bitte nicht klicken und am besten kurt warten, bis der der Hund wieder das gewünschte Verhalten zeigt.

Zeigt der Hund dann wieder das erwünschte Verhalten und stubst den Stab nun zuverlässig an, könnt ihr das ganze auch schon mal mit einem Befehl belegen. Wir nutzen für das Anstubsen mit der Nase den Befehl „Touch“.

Im Konkreten würde bei uns der Ablauf so aussehen, dass ich „Touch“ sage, den Targetstab zeige und dann das Anstubsen mit einem Klick bestätige und einem Leckerchen belohne.

Wenn das also weiterhin zuverlässig klappt, könnt ihr auch mal beginnen den Stab von dem Hund weg zu schwenken und schauen ob der Hund dann auch schon mal hinter dem Stab her läuft um ihn anzustubsen. Wenn er das macht, habt ihr im Grunde das „Ziel erreicht“ ^^ Nun könnt ihr den Hund mit Hilfe des Stabes auch um andere Gegenstände rum führen oder ggf auch mal auf einen Gegenstand hinauf – es gibt viele Möglichkeiten!

Was, wenn der Hund keinerlei Interesse am Target zeigt?

Sollte der Hund im ersten Schritt keinerlei Interesse von sich aus zeigen, kann es hilfreich sein, den Trick einfach „rückwärts“ aufzubauen. In dem Fall heißt es also dem Hund den Targetstab wirklich direkt an die Nase zu halten und dann zu klicken (natürlich nur möglich, wenn der Hund keine Angst davor hat oder generell Stressanzeichen zeigt!). Das ganze kann man dann ein paar mal wiederholen und dann den Stab vielleicht mal zwei cm vor der Nase halten und schauen ob der Hund dann vielleicht doch von selbst zum Stab geht.

Manche Vierbeiner muss man auch erstmal etwas „anknipsen“, damit sie anfangen mit zu denken ^^

Das ganze kann man teilweise auch bei anderen „Targets“ oder Tricks anwenden. So ist der Trick „Pfötchen geben“ auch nichts anderes als ein Targettraining: Die Hand ist das Zeil, welches mit der Pfote berührt werden soll. Hier kann man auch verschiedene Wege gehen um den Hund diesen Trick bei zu bringen

Trick: Pfötchen geben

  • Methode 1: Mein erster Weg war auch hier dem Hund einfach meine Hand hin zu halten und abzuwarten ob Gaia etwas anbietet und so habe ich auch jeden kleinen Schritt in die „richtige Richtung“ geklickt. In dem Fall das Interesse an meiner Hand, das Zucken mit der Pfote, das Anheben, so wie letztendlich auch die Berührung. Das hat in unserem Fall recht gut und sogar schnell funktioniert, da Gaia generell gerne und viel mit ihren Pfoten macht ^^ Das Ganze haben wir dann einige Male wiederholt und als es dann recht zuverlässig klappte mit dem Befehl „Gib Pfötchen“* belegt.
  • Methode 2: Man nimmt ein Leckerchen in die Hand, zeigt es dem Hund kurz, schließt die Hand und oft versucht der Hund auch schon an das Leckerchen zu kommen. Viele nehmen hier recht schnell die Pfote dazu und dann gilt auch hier: Clicken und Leckerchen rein in den Hund, was natürlich sehr einfach ist, da das Leckerchen sich ja schon in der Hand befindet ^^ Sobald der Hund dies anbietet: Click und Leckerchen. Das Ganze dann auch ein paar mal wiederholen und dann das Kommando einführen.
  • Methode 3: Wie zuvor schon beim Targetstab angedeutet, gibt es manchmal Hunde, die auch hier „Anlaufschwierigkeiten“ haben. Sofern der Hund kein generelles Problem damit hat, an den Pfoten angefasst zu werden, nimmt man einfach die Pfote in die Hand, klickt und belohnt das ganze mit Leckerchen. Das ganze wiederholt man dann eine ganze Weile. Bei der Methode kann man auch schon sehr schnell den Befehl einführen und nach einigen Tagen einfach mal abfragen ob der Hund es dann verstanden hat

*Natürlich gibt es eine Menge anderer Kommandos die man für diesen Trick benutzen kann. Hier ein paar Beispiele: Gib Pfote/Pfötchen, Guten Tag, Sag Hallo, Freunde?

Kann euer Hund diesen Trick schon? Und wie habt ihr diesen Trick benannt? Schreibt es gerne in die Kommentare!

Nicht vergessen: Trainingseinheiten an euren Hund anpassen!

Auch wenn sich das ganze in diesem Blogbeitrag nach einer „Arbeit von 10 Minuten“ liest, so kann es durchaus sein, dass dein Hund für diese Trainings mehrere Einheiten/Tage benötigt, daher achte bitte auf die Zeichen deines Hundes und überfordere ihn nicht.

Lieber eine kurze Einheit positiv abschließen, als zwanghaft „noch eine Minute länger“ machen und so vielleicht den Spaß am Training verlieren!

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